Hallo Lisa, danke für unsere gemeinsame Reise in deine Frauenkraft und dass du dich bereit erklärt hast, mir diese Fragen zu beantworten. Dieses Interview soll werdenden Mamas helfen, herauszufinden, ob eine Doula für sie das Richtige ist.
Wie bist du denn auf die Idee gekommen, eine Doula zu buchen?
Ich bin einerseits durch dich als Person andererseits durch den ORF Beitrag über Doulas auf deine Arbeit aufmerksam geworden. Zu dieser Zeit hatte ich noch gar keinen Kinderwunsch. Mein nicht vorhandener Kinderwunsch hatte bestimmt etwas mit meinen Ängsten zu tun. Ich habe mir damals geschworen, sollte ich jemals schwanger sein und ein Kind erwarten, dann möchte ich diese Art von Begleitung.
Ich muss gestehen, dass ich nicht so viele Doulas kannte vor dir aber da ich mich mit dir beim Yoga schon immer sehr wohl gefühlt habe, war das für mich klar, dass ich dich fragen möchte, ob du meine Doula sein kannst. Ich hab dann auch gar nicht weiterrecherchiert, sondern es stand sehr schnell fest, ich glaube so in etwa nach 9 oder 10 Wochen Schwangerschaft, dass du uns durch diesen Prozess begleiten sollst.
Warum hast du dich für eine Doula entschieden?
Weil ich viele Ängste vor dem Prozess hatte, wobei ich eher vor der Schwangerschaft und der Geburt Angst hatte, als vor dem Wochenbett. Ich habe mir überlegt, dass ich jemanden brauche, der mich da gut begleitet. Das sollte aber keine Therapie sein, sondern einfach jemand der mir Beruhigung, Sicherheit und Verständnis geben konnte. Das alles hab ich mir von einer Doula erwartet und auch bekommen.
Wie fandest du die Vorbereitung auf die Geburt und das Wochenbett mit mir?
Die Vorbereitung hab ich als sehr hilfreich erlebt. Einerseits bei den Terminen davor. Da gab es ein Kennenlernen, ein Annähern, eine wohltuende Thai Bodywork Session. Das war so gut zum Runterkommen und Reinspüren. Beim letzten Termin haben wir uns einen Geburtsplan überlegt und nochmal über meine Ängste gesprochen und besprochen wie die Geburt ablaufen kann, wie wird kommuniziert, was kann und darf eine Doula im Krankenhaus uvm. Es waren sehr gute Kontakte mit dir – schöne Treffen, die mir sehr viel Sicherheit vermittelt haben und ich wurde auch noch bereichert durch die vielen Inputs in den regelmäßigen Yogastunden für Schwangere. So hab ich ein sehr gutes Mindset aufgebaut.
Dem Wochenbett hab ich zuerst überhaupt nicht viel Stellenwert beigemessen, auf das hast du mich gebracht, dass es gut wäre, auch nach der Geburt eine Begleitung durch eine Hebamme und Doula zu haben. Rückblickend betrachtet bin ich sehr sehr froh, dass wir uns dafür entschieden haben, weil du die Retterin in der Not warst, zusammen mit der Hebamme Larissa. Ihr habt uns sehr gut unterstützt, als wir noch Themen hatten mit dem Ankommen in der neuen Rolle und mit der körperlichen und geistigen Überforderung zum Kämpfen hatten. Da habt ihr uns geholfen den Überblick zu bewahren. Du hast Hilfen koordiniert und hast angepackt wo grad Not an der Frau war. Zum Beispiel die Organisation der Silberhütchen, das warme Essen oder mit meinem Partner das erste Fläschen anzurühren. Das war Hammer. Dafür bin ich dir ewig Dankbar.
Wie hast du die Begleitung unter der Geburt empfunden?
Ich hab mich mit dir wie eine Einheit gefühlt. Ich kann jetzt gar nicht mehr genau sagen, wo du gestanden hast oder wo du deine Hände aufgelegt hattest, wie du genau auf mich gewirkt hast. Ich weiß nur, es war gut und ich hab mich sehr sicher und gut aufgehoben gefühlt. Du warst so diese Brücke zum Spitalsteam, weil du die Erfahrung und Ruhe, vielleicht auch Objektivität mitgebracht hast. Du warst unser Bindeglied. Ich hab mich sehr sicher gefühlt und ich hatte den Eindruck du hast dort „Hand angelegt“, mich dort abgeholt, wo ich es gebracht habe. Das war für uns eine immense Bereicherung. Ist ein sehr sehr schönes Gefühl, dich da dabei gehabt zu haben. Jedes Mal wenn ich meine Tochter ansehe und an die Geburt denke, denke ich auch an dich. Du warst da, in unserem Team, voll dabei!
Was möchtest du Frauen auf dem Weg zur Mutterschaft mitgeben?
Auf jeden Fall eine gute mentale Begleitung und Vorbereitung. Ich finde dazu gehört auch, dass man sich mit Sorgen und Ängsten auseinandersetzt und deshalb würd ich es jedes Mal wieder so machen und in Schwangerschaftsyoga und deine Kreise kommen. Das war einfach sehr hilfreich um mich einzufinden in den neuen Lebensabschnitt. Ich habe gesehen, dass es jeder Frau so geht und dass jede Frau ihre eigenen Themen und Ängste mitbringt. Es waren so schöne Runden in denen sich die Frauen geöffnet haben und viel von sich geteilt haben. Das möchte ich einfach nicht missen. Das hat meine ganze Schwangerschaft sehr geprägt. Es wirkt eigentlich auch jetzt noch nach, viel Verbindungen zu den Frauen und zu dir sind geblieben. Das ist für mich ein Zeichen, dass im ganzen Transformationsprozess, doch etwas beständig bleibt. Somit ändert sich nicht alles, obwohl sich alles verändert. :)
Zusammengefasst: ein Auseinandersetzten mit sich, eine gute Vorbereitung und eine Begleitung, um sich nicht alleine zu fühlen.
Danke dir, Lisa. Es war für mich eine große Ehre dich in und durch deine Frauenkraft zu begleiten. Wir bleiben verbunden.