Das Zuhören und Befolgen der Anweisungen während Yoga Nidra, führt zum Zustand turiya. Dies bedeutet, dass ein innerer unbeteiligter Beobachter zyklisch zwischen Extro- und Introvertiertheit (sprich: zwischen Wach- und Schlafbewusstsein) balanciert. Dadurch entstehen Veränderungen im Zentralnervensystem und somit ein vierter Bewusstseinszustand, der des turiya. Hier kann man Wachsein, Träumen und den Tiefschlaf gleichzeitig erleben.
Ein wichtiges Wort, wenn man von Yoga (Nidra) spricht, ist Pratyahara.
Entsprechend Patanjali ist Pratyahara ein Zustand, in dem die Sinne nicht mehr mit Informationen aus der äußeren Umgebung gefüttert werden, dafür aber nach innen gerichtet sind. Sinneswahrnehmungen von außen sind Nahrung für die Sinne, werden diese nicht mehr genährt, so richtet sich der Geist ganz unwillkürlich nach innen.
Im Alltag passiert es genau umgekehrt und dadurch erwecken wir Begierden. Wird etwas als unangenehm empfunden entsteht Abneigung. Es entsteht ein Wechselspiel von Anziehung / Abstoßung, Mögen/Nichtmögen. Dieses Spiel lässt Leid in uns entstehen. Ein pausenloses Drama. Hier setzt Pratyahara an. Man unterbricht die Verkettung zwischen äußeren und inneren Erfahrungen. Das Erleben findet weiterhin statt, jedoch wird man sich dessen vollkommen bewusst. Man wird Zuseher des Dramas, was nicht bedeutet, dass man passiver wird. Vielmehr nimmt man am Leben freier und aktiver teil, bewusster und aufmerksamer. Pure Präsenz, welche unseren Geist ermächtigt Meister seiner Selbst zu werden.